Freitag, 25. März 2016

[Rezension] Selection-Die Kronprinzessin (Kiera Cass)

398 Seiten / 16,99 Euro / Reihe#4
Inhalt

Das Casting geht weiter! Diesmal ist es Eadlyn, die sich unter 35 jungen Männern ihren zukünftiken Ehemann aussuchen muss.
Eadlyn, Maxon und Americas Tochter, ist jedoch nicht ganz so begeistert von dieser Idee, wie ihre Eltern.
Sie sträubt sich dagegen, ihr Privatleben so preiszugeben und schmiedet heimlich Pläne, wie sie einen Kandidat nach dem anderen rausekeln kann.
Doch das Casting ist wichtig, um den politischen Frieden zu wahren, da die Bevölkerung, trotz der Abschaffung des Kastensystems, gegen die Monarchie protestiert.
Und dann kommt es dazu, dass Eadlyn einsieht, dass doch nicht alle Kandidaten so schlecht sind...

Das Cover

Die Cover der Selection Reihe sind ohne Frage die schönsten Buchcover, die ich je gesehen habe. Dennoch bin ich bei jedem weiterem Teil wieder überrascht, dass man das ganze noch toppen kann. Und auch diesmal bin ich wieder hin und weg und muss meine Meinung, dass das dritte Buch das schönste Cover hat, revidieren.
Der vierte Band ist einfach unglaublich und ist meine neue Nummer eins.
Diesmal ist es nicht unsere rothaarige America, die das Cover verziert, denn diese spielt ab jetzt nur noch eine Nebenrolle.
Eadlyn ist auf der Aufmachung zu sehen, die im Gegensatz zu ihrer Mutter braune Haare hat. Und wie immer hat sie ein wunderschönes Kleid, das mich neidisch werden lässt.

Der Schreibstil

Von dem Schreibstil bin ich nach wie vor begeistert. Das Buch geht so einfach wegzulesen, ich hab es wie die vorigen Teile ohne Stopp durchgelesen.
Mit viel Witz und Humor hat mich Kiera Cass in die typische Welt von der Selection Reihe befördert, dessen Aufenthalt ich sehr genossen habe.

Die Personen

Bevor ich zur eigentlichen Hauptperson komme, möchte ich noch kurz was zu America und Maxon sagen.
Natürlich kommen die beiden auch in diesem Teil wieder vor, aber entgegen den Erwartungen vieler, tragen sie nicht mehr ihre typischen Charakterzüge aus der Jugend.
Viele kritisieren, dass man sie nicht mehr richtig wiedererkennt oder dass America nicht mehr die gewohnte Kämpfernatur ist.
Ich jedoch denke, dass es so wie es in diesem Teil ist, jedoch logischer erscheint.
America und Maxon sind König und Königin, die ein Land regieren müssen.
Unvorstellbar viele Lasten liegen auf ihren Schultern, weshalb ich finde, dass man nicht verlangen sollte, dass sie immer noch ihre leichte jugendliche Art behalten haben.
Dennoch hab ich mich gefreut, wieder von ihnen zu lesen und fand es sehr interessant, sie als Eltern agieren zu sehen.
Aber kommen wir jetzt zu Eadlyn.
Der Grund, warum ich das Buch erst jetzt gelesen habe, ist, dass es viel Enttäuschung gab, da Eadlyn sehr verzogen und gehässig rüberkommen soll.
Aber jetzt wo ich es gelesen habe, bin ich zu einem anderen Schluss gekommen.
In den ersten Kapiteln war sie mir tatsächlich sehr unsympatisch, doch realtiv schnell konnte man, bei genauerer Beobachtung, ihre Beweggründe herauslesen.
Wenn man bedenkt, dass sie die Erstgeborene ist und zugleich auch die erste Frau, die Illea regieren soll, ist es nur verständlich, wenn man großen Erwartungen gerecht werden muss.
Damit will ich ihr Verhalten gar nicht rechtfertigen, aber mir ist aufgefallen, dass Eadlyn, mit ihren 18 Jahren, noch nicht zu sich selbst gefunden hat.
Ich hatte den Eindruck, dass sie noch nicht weiß, wer genau sie selbst ist und was sie später einmal will.
Alles was sie weiß, ist, dass sie Königin werden muss, ob sie will oder nicht.
Und genau das ist der springende Punkt.
Trotz oberflächlicher Aussagen wie: "Ich bin Eadlyn Shreave und niemand auf der Welt ist so mächtig wie ich", merkt man als Leser, dass sie überhaupt nicht Königin werden will.
Um ihre Unsicherheit, über das, was kommt und was man von ihr erwartet, zu verbergen und gleichzeitig Souveränität auszustrahlen, benutzt sie diese oberflächliche Koketterie.
Alle sehen sie als die Thronfolgerin, aber sie selbst fühlt sich in diese Rolle gedrängt.
"Wer war ich denn überhaupt?" Solche Fragen stellt sie sich, da sie noch nicht bereit ist, eine so große Position einzunehmen.
Außerdem belastet es sie, immer nur als Thronfolgerin gesehen zu werden, was man anhand des Satzes auf Seite 152 sieht: "Nie einfach nur eine Tochter. Nie einfach nur ein Mädchen."
Egal wie es ihr geht, es muss in ihrer Position zweitranging sein.
Als es ihr schlecht geht und sie von ihren Brüdern getröstet wird, sieht man, dass sie sich nach ihrer Familie sehnt und doch muss ihr Titel wichtiger sein.
"Die Schwester in mir wäre gerne noch geblieben. Doch die Prinzessin erhob sich und machte sich bereit für den neuen Tag" (Seite 233).
Aber kommen wir zurück zu ihrem "gefühllosem" Verhalten. Wenn man von klein auf zur Königin hin erzogen wurde und immer klare Anweisungen bekommt, wie man zu handeln und zu sein hat, ist es nur logisch, dass ihr Leben streng kontrolliert ist.
Und genau das ist es, was für Eadlyn eine Sicherheit darstellt: Kontrolle.
"Wieder einmal hatte ich die Kontrolle zurückgewonnen" (Seite 243).
Desweiteren bin ich der Meinung, dass Eadlyn eine sehr willensstarke und unabhängige junge Frau ist. Zumindest ist es ihr sehr wichtig unabhängig zu sein, weswegen sie sich so schwer tut, sich auf einen Mann einzulassen.
"Ich wusste, ich wollte meine Unabhängigkeit, und die Vorstellung, dass irgendein Mann hinter mir auftaucht und meine Arbeit korrigieren oder an sich reißen würde, war schlicht unerträglich" (Seite 261).
Sie fühlt sich stark, wenn sie selbst entscheiden kann, was zu tun ist und will in ihrem Willen nicht eingeschränkt sein.
Außerdem scheut sie sich davor, ihr Privatleben so preiszugeben. Sie möchte nicht, dass alle Menschen ihr im Fernsehen bei einer Sache zusehen, die gegen ihre Natur ist.
Sie tut sich schwer, ihre Gefühle zu zeigen, da sie nur ihre zukünftigen Aufgaben als Herrscherin sieht.
Aus diesem Grund hat sie eine Mauer um sich errichtet. "...es lag vorallem an der Mauer, die ich um mich herum errichtet hatte. Doch Mauer hin oder her, ich hatte ein Versprechen gegeben" (Seite 247).
So komme ich letztendlich zu dem Schluss, dass ihr Verhalten wirklich sehr gefühllos und herrschsüchtig wirkt.
Aber ich bin sicher, dass wir im nächsten Teil eine klare Entwicklung in ihrem Charakter sehen werden, da sie schon am Ende dieses Bandes ein Stück mehr zu sich selbst gefunden hat.
Sie trägt eine große Last und versucht trotz ihres jungen Alters allen Anforderungen gerecht zu werden.
Ich kann sie verstehen und hab sie wirklich liebgewonnen, da weit mehr hinter ihr steckt, als ein verzogenes Mädchen.

Die Story

Ich hab mir den Klappentext ungefähr vor einem Jahr durchgelesen, weshalb ich jetzt gar keine Ahnung hatte, was mich erwartet. Aber ich war total begeistert, als es hieß, dass wieder ein Casting stattfindet.
Diese Idee ist einfach so brilliant und Kiera Cass' Geschichten so einmalig, dass ich es sehr genossen habe. Ich freue mich schon richtig auf das Finale!


Lieblingszitate

"Lass dich von dem Ganzen nicht runterziehen. Du bist viel mehr als das Casting."
-Kile, Seite 300

"Die Leute bewerfen mich mit Essen und werfen mir böse Worte an den Kopf, und wenn ich das überleben will, muss ich eben stark sein."
-Eadlyn, Seite 348


Bewertung

4 Herzen für die Geschichte über die 35 Männer :) 
♥♥♥♥

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