Hallo meine Lieben,
(Fotograf: Günter Rubik) |
heute möchte ich euch einen ganz tollen Laden für Hörbücher und Hörspiele ans Herz legen.
Es gibt zwar keine gedruckten Seiten, aber dafür werden wir von gut ausgebildeten Sprechern in die Welt der Literatur entführt.
Solche Läden sind in Deutschland nicht oft vertreten, weshalb ich mich sehr freue, euch ein Interview mit dem Inhaber von einem dieser einzigartigen Läden bieten zu können.
Der Hörbuchladen heißt "Audiamo" und ist zur Zeit sowohl in Wien, als auch in Berlin vertreten.
Wenn ihr weitere Informationen haben möchtet, schaut hier mal rein.
Wie kamen Sie auf die Idee, einen Laden für Literatur zum Hören zu gründen? Warum ist es nicht einfach ein Buchladen geworden?
Wir lieben Hörbücher, vor allem Hörspiele. Wir, das sind meine Lebensgefährtin Monika und ich. Wir wollten einfach das machen, wofür wie brennen. Dabei war uns klar: Normalerweise ist schon ein ganz normaler Buchladen schwierig, also aus ökonomischer Sicht. Ein reiner Hörbuchladen ist noch einmal eine Stufe auf der Risikoleiter nach oben. Wir bewegen uns in einer Nische, aber wir leben und kämpfen für hörbare Literatur. Seit 8 Jahren gibt es unseren Laden in Wien, seit einem halben Jahr jetzt auch unsere Präsenz in Berlin. Es macht uns einfach wahnsinnig viel Freude, gute Hörbücher unter die Menschen zu bringen.
Denken Sie, dass Sie durch Hörspiele/Hörbücher mehr Leute für Literatur gewinnen können als durchs Lesen?
(Fotograf: Günter Rubik) |
Vor allem für Kinder ist hörbare Literatur ein Appetitmacher für die Welt des geschriebenen Worts. Aber auch bei Erwachsenen können Hörbücher ein Einstieg sein für neue Literatur. Oft ist es ein bestimmter Sprecher - meist der Lieblingssprecher -, der Erwachsene erstmals literarische Bereiche hören lässt, die man bis dahin vielleicht ignoriert hatte. Und da die Mehrheit der Hörbuchkonsumenten auch überdurchschnittlich viel liest, wird dann eventuell eine Tür geöffnet für zusätzliche geschriebene Literatur aus dem neu entdeckten Bereich. Leider gibt es umgekehrt weniger Querbeziehungen, die vom gedruckten Buch zum Hörbuch führen. Wir stellen übrigens immer wieder fest, dass Erwachsene vor allem dann offen für vertonte Stoffe sind, wenn sie schon als Kinder Hörspiele gehört haben.
Was ist der Reiz daran, ein Buch zu hören, anstatt es zu lesen?
Ein Reiz liegt zum einen in den Stimmen. Ein gut ausgebildeter Sprecher mit einem schönen Klang ist ein tolles Erlebnis, zumal er vielleicht Dinge anders liest, als man sie selbst lesen würde. Wo setzt er welche Emotionen ein? Wo betont er besonders? Wo wird er sinnlich? Es ist keine Seltenheit, dass man Gänsehaut beim Hören bekommt. Zum anderen hat das Hörbuch den Vorteil, dass es gleichzeitig zu anderen Tätigkeiten erlebt werden kann. Beim Abwaschen oder Autofahren. Double your time, sagt man. Wobei wir als Liebhaber natürlich dafür plädieren, vor allem Hörspiele mit gut gemachten Sounds in aller Ruhe zu hören. Am besten mit Kopfhörern für den maximalen Genuss. Augen zu und Kopfkino an.
War dieser Bereich schon immer ihr Berufswunsch? Haben Sie vorher schon in einer ähnlichen Branche gearbeitet?
Ich komme aus der Informatik, Monika war Bloggerin und hat Berichte über Hörbücher geschrieben. Sie war dem Beruf des Hörbuchhändlers also einen Tick näher als ich, aber der Handel und die Selbstständigkeit mit all seinen Facetten war für uns beide dann doch eine Herausforderung.
Günter Rubik (Fotograf: Monika Roeth) |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen