Freitag, 6. November 2015

[Rezension] Schattentraum (Mona Kasten)

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407 Seiten / 10,99 Euro / Trilogie#1

Inhalt
 
Vor sechs Monaten ist Emmas Mutter gestorben. Nun ist es an der Zeit für einen Neuanfang und sie zieht mit ihrem Vater zu ihrer herzensguten Großmutter.
Schnell lebt sie sich in der neuen Stadt ein und findet Anschluss.
Meggi und Skander befreunden sich sehr schnell mit Emma und pflegen eine gute Freundschaft mit ihr. Doch immer wieder warnen sie Emma vor Gabriel, dem typischen Bad Boy in der Stadt. Er hat den Ruf, Mädchen nur zu benutzen und sie gelegentlich durch neue auszutauschen. Doch Emma entdeckt schnell, dass Gabriel nicht so ist, wie er zunächst scheint. Was ist es nur, dass ihn so betörend macht? Schließlich kann auch Emma nicht umhin und verliebt sich in ihn. Dann bemerkt sie aber eilends, dass Gabriel mehr als nur ein Mensch ist und wird in eine ihr unbekannte und auch ziemlich gefährliche Welt hineingezogen.

Das Cover

Ich finde, das Cover ist wirklich schön. Das einzige was mich etwas stört, ist, dass es meiner Meinung nach schon zu viel vorwegnimmt. Da man als Leser zunächst nicht weiß, welches Wesen Gabriel ist, finde ich es unangebracht, solch eine Aufmachung zu wählen, da sie schon erste Hinweise darüber gibt, worum es in diesem Buch geht. Dennoch ist es von der äußerlichen Gestaltung sehr schön!

Der Schreibstil

Ich verfolge Monas YouTube Kanal nun schon recht lange und bin ein echter Fan von ihr. Deshalb musste ich mir natürlich auch ihr Buch holen, das ist ja selbstverständlich. Unter der Berücksichtigung, dass es ihr Debütroman ist, habe ich mir keine hohen Erwartungen an das Buch gestellt.
Dennoch bin ich, was den Schreibstil angeht, eher negativ überrascht.
Ich hatte oftmals das Gefühl, als suche Mona noch ihren ganz eigenen Schreibstil und empfand es an einigen Stellen so, als ob sie versucht Kerstin Giers lockeres und lustiges Schreiben nachzuahmen. Leider ist ihr das nicht so gut gelungen. Schon zu Anfang wurde ich mit Sprüchen oder Szenen konfrontiert, die anscheinend witzig sein sollten, was ich aber überhaupt nicht so empfunden habe.
Generell war die ganze Handlung einfach nur überstürzt, ohne dass eine richtige Entwicklung hinter der Story oder den Charakteren stand.
Ich will aber nicht nur kritisieren, denn ab der Mitte des Buches ging es bergauf. Meiner Ansicht nach, gab es eine deutliche Entwicklung, da die Sätze später nicht mehr so ausgegrübelt gewirkt haben. Zuvor empfand ich es nämlich so, als wollte sie unbedingt noch räumliche oder personale Beschreibungen hinzufügen, die aber einfach nur erzwungen wirkten. Demnach hat sich das ab der Hälfte wirklich gebessert.
Und wir müssen auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, dass es ihr erstes Buch ist.
Gerade deshalb werde ich auch noch den zweiten Band lesen, da ich es immer spannend finde, zu sehen, ob sich der Schreibstil verändert/weiterentwickelt.

Die Personen

Emma ist in Schattentraum die Hauptperson. Leider muss ich sagen, dass sie mir nicht sonderlich gut gefallen hat. Ich habe überhaupt keine Vorstellung von ihr bekommen. Weder ihr Äußeres wurde ausreichend beschrieben, noch hat man viel über sie erfahren.
Es ging immer nur um ihre Trauer, aber wirkliche Charakterzüge konnte ich nicht herauslesen. Auch die Äußerung von Gabriel, dass sie ja so eine enorme Lebenskraft hätte, konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Eine weitere Aussage von ihm über Emma ist, dass sie so schlagfertig und schlau sei... Naja, finde ich nicht.
>>Mir hat einfach Identität hinter Emma gefehlt. Man wusste nicht, was sie ausmacht, was ihre Leidsenschaften sind, wie und wer sie eben ist.<<
Generell war Emma einfach dieses typische Mädchen, dass alle zwei Seiten gerettet wird und einfach nicht Gut und Böse unterscheiden kann. Sobald sie Gabriel gesehen hat, ist sie ihm verfallen. Dabei wusste sie gar nichts über ihn. Anscheinend war es nur das Äußere, das sie beeindruckt hat, denn sein Verhalten ihr gegenüber war wirklich ziemlich unfreundlich.
Demnach konnte ich ihre Handlungen einfach nicht nachvollziehen und mich einfach nicht mit ihr anfreunden.
Gabriel war auch so eine Gestalt für sich. Er ist ebenfalls wie jeder andere Bad Boy auch. Ihn macht nichts außergewöhlich, er sieht gut aus und behandelt Emma schlecht. Typisch eben.
Seine "Entwicklung", wenn man es so nennnen kann, konnte ich auch nicht verstehen. Er kennt Emma überhaupt nicht und verliebt sich so sehr in sie, dass alles andere unwichtig wird. Ständig taucht er in ihrer Nähe auf. Mich hat einfach gestört, wie unrealistisch sein ständiges Auftauchen war, denn sie haben sich wirklich STÄNDIG gesehen. Und dann haben sie kaum etwas über die andere Person erfahren, außer etwas über ihre Vergangenheit oder eben in Gabriels Fall hat Emma etwas über sein Wesen erfahren. >>Für mich war diese Beziehung einfach zu schnell herbeigezaubert. Weder Emmas Gefühle für Gabriel, noch Gabriels für Emma waren für mich realistisch und nachvollziehbar.<<

Die Story

Der Grundgedanke an sich ist wirklich ein guter, jedoch ist die Umsetzung noch nicht so gut gelungen.
Ich hatte das Gefühl, als wird versucht der typische Spannungsbogen einzuhalten, was aber nicht geschafft wird. Alle Seiten bis auf die letzten fünfzig sind stetige Wellen, die aber kaum ausschlagen, da nie richtige Spannung aufgebaut wird. Ein weiterer Kritikpunkt, der damit zusammenhängt, ist, dass die ganze Geschichte vorhersehbar war.
Da die Story nichts neues und wirklich eine Standardgeschichte ist, wusste ich immer, was als nächstes passieren würde. Ständig wurde Emma von Gabriel gerettet, wobei jedoch auch keine Spannung aufkam, da man sowieso schon wusste, dass Gabriel auftauchen würde. Auch wer der "Bösewicht" ist, wurde mir extrem schnell klar, aufgrund der deutlichen Hinweise, die der Leser bekam. Dadurch ging natürlich auch eine Menge Spannung verloren.
Und das Ende war für mich auch nicht überraschend. Irgendwie hat mich die Handlung irgendwann nur noch genervt, da ich immer wusste, was passieren würde.
Teilweise hatte ich das Gefühl, als sollte es den Charakter der Kerstin Giers Büchern bekommen, weshalb ich es nicht genießen konnte.
Eine Stelle hat mich auch sehr an Twilight erinnert, als Emma in der dunklen Gasse von einem betrunkenen Mann angemacht wird und dann natürlich Gabriel auftaucht.
Insgesamt hat mir das Buch demnach nicht gefallen, wobei man allerdings beachten muss, dass es jüngeren Mädchen, die wirklich nur zum Spaß am Lesen zu diesem Buch greifen, es sicher gefallen wird. Es ist eben eine typische Liebesgeschichte, die die Augen kleiner Mädchen leuchten lässt.
Wenn man also dieses Buch lesen möchte, sollte man keinen hochwertigen Schreibstil und keine besondere Geschichte erwarten. Es ist eher ein Buch für zwischendurch, an das man keine hohen Ansprüche stellen sollte.
Dennoch lese ich die nächsten Bände, um zu sehen wie sich Monas Schreibstil weiterentwickelt. Ich hab sie wirklich gerne und hoffe, dass sie noch viel Erfolg mit ihren weiteren Büchern haben wird!

Lieblingszitate


"Ja, ich kann ziemlich gefährlich werden. Ich beherrsche Kibotu."
"Kibotu?"
"Kinder-Boden-Turnen. Hab früher mal eine Kleinkindergruppe geleitet."
-Seite 178

 
 Bewertung

Leider nur zwei Herzen


 
(copyright Bild: amazon)

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