[Rezension] Onyx-Schattenschimmer (Jennifer L. Armentrout)

459 Seiten / 19,99 Euro / Reihe#2

Inhalt

Nachdem Kat den Arum Baruck getöt hat, sind Daemon und sie in einer unzerstörbaren Verbindung. Doch nicht nur die Verbindung treibt Daemon dazu, um Kat und ihre Zuneigung zu kämpfen. Er tut alles dafür, dass sich Kat ihre Leidenschaft für ihn eingesteht, was jedoch schwerer als gedacht sein soll. Denn sie wehrt sich vehement dagegen und wendet sich sogar Blake, dem neuen Schüler in ihrem Jahrgang, zu.
Daemon ahnt nichts Gutes und erklärt Kat immer wieder sein Misstrauen gegenüber Blake.
Neben dem Streit mit Daemon hat sie aber auch noch mit dem Verteidigungsministerium zu kämpfen, das eine Spur von ihr aufgenommen hat.
Und dann passiert das Unmögliche, denn Kat bildet sich tatsächlich ein, Bethany gesehen zu haben und dass, obwohl diese doch seit Jahren verschwunden ist...

Cover

Die Cover dieser Reihe sind ein richtiger Blickfang, Der erste Band war schon wunderschön und auch Onyx schimmert wieder, sodass man sich gleich in eine andere Welt hineinversetzt fühlt. Es sind wirklich die schönsten Cover, die ich je gesehen habe.

Schreibstil

Der Schreibstil war wieder recht einfach gehalten. Keine detaillierten Beschreibungen, aber dafür viele Einblicke in Kat's Gedanken und Gefühle. Man konnte also zügig lesen und ist auf keine holprigen Stellen gestoßen.

Die Personen

Oh je, was soll ich sagen? In diesem Band hat mich Katy fast um den Verstand gebracht. Wie kann sie mit achtzehn Jahren so unglaublich naiv sein? ("Deine Naivität ist reizend."- Will Seite 438)
Ihre Beweggründe werden zwar geschildert und sind auch logisch nachzuvollziehen, aber die Ausmaße ihrer Naivität sind weitgreifend.
>Sie ist einfach nicht in der Lage dazuzulernen.<
Schon im ersten Band musste sie feststellen, dass sie mit gewissen Situationen oder auch Personen nicht fertigwerden kann, doch dazugelernt hat sie rein gar nichts. In diesem Band steigert sich das Ganze noch. Sie schenkt den falschen Personen zu viel Vertrauen, obwohl sie immer und immer von Daemon ermahnt wird. Doch sie hat ihren eigenen Kopf und meint, sie sei dem Ganzen gewachsen.
>Außerdem ist sie nicht in der Lage Entscheidungen zu treffen.<
In Bezug auf Daemon stellt sie sich wie eine richtige Idiotin an. Nachdem Daemon ihr am Ende des ersten Bandes seine Liebe gestanden hat, glaubt sie ihm im zweiten Band noch immer nicht. Sie will es einfach nicht glauben und versucht sich selbst einzureden, dass auch sie nichts für ihn empfindet. Doch ihr Handeln widerspricht dem Ganzen, denn ungefähr jede zehnte Seite hängt sie doch wieder mit Daemon knutschend in einer Ecke oder liegt mit ihm halb nackt auf dem Bett. Sie hat keinen Standpunkt und spielt mit Daemon.
Außerdem ärgert sie sich über Daemon, weil dieser Kontakt zu Ash hat und macht ihm Vorwürfe, trifft sich aber selbst mit Blake und küsst ihn sogar. Das scheint für sie jedoch was ganz anderes zu sein.
Ich kann mich einfach nicht mit Kat anfreunden, da sie für mich keine Identität hat. Sie ist ein sympathisches Mädchen, aber dann kommen wieder Passagen, wo ich sie einfach nur treten möchte. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie jemand so naiv sein kann!
Daemon dagegen ist in diesem Band fest entschlossen, Kat für sich zu gewinnen. Trotz ihrer sich häufenden Abweisungen gibt er nicht auf, sondern kämpft sich in ihr Herz. Sein Beschützerinstinkt, den er Dee gegenüber hat, breitet sich auch auf Kat aus und die spezielle Verbindung, die seit dem Kampf gegen Baruck zwischen ihnen besteht, geht tiefer, als sich beide ausmahlen können.
Daemon bleibt jedoch der Bad-Boy aus dem ersten Band. Seine eindeutig zweideutigen Stichelein gegenüber Kat machen das Buch unglaublich lustig, obwohl es an manchen Stellen vielleicht etwas viel ist.
Schade ist allerdings, dass in diesem Band Dee ziemlich kurz kommt. Seit sie mit Adam zusammen ist, bekommt man nur noch wenig von ihr mit und auch die Freundschaft zwischen Dee und Katy leidet darunter.
Generell finde ich es unverständlich, dass Kat zwei Personen, bei denen dem Leser von Anfang an nichts Gutes im Sinn steht, einfach so vertraut und unglaublich lange braucht, um richtige Schlüsse zu ziehen.

Die Story

Der Anfang und die Mitte des zweiten Bandes sind recht ähnlich, wie Obsidian. Es geht um die Beziehung zwischen Kat und Daemon. Dabei kommt es immer wieder zu hitzigen Auseinandersetzungen, aber auch zu leidenschaftlichen Begegnungen. Das Ende hebt sich jedoch ab, denn das VM nimmt eine immer größer werdende Rolle in der Geschichte ein, woduch noch mal unglaublich viel Spannung entsteht. Das Ende war wirklich sehr nervenaufreibend, jedoch weitestgehend vorhersehbar.
Generell habe ich das Gefühl, dass Obsidian und auch Onyx sehr einfach strukturiert sind, da man als Leser meistens weiß, was passiert. Kat zum Beispiel kommt immer wieder in gefährliche Situationen und man weiß natürlich sofort, dass Daemon auf der Matte stehen wird, um sie zu retten. Das ist einer meiner Kritikpunkte, da das die Geschichte etwas langweilig macht. Außerdem ist der größte Kritikpunkt, wie schon oben erwähnt, die Hauptperson Katy. Für mich war keine Weiterentwicklung zu erkennen und mir fehlt immer noch Identität hinter ihr.
Aber es gibt ja noch weitere Bände, in denen sie die Gegelenheit hat, mich von sich zu überzeugen.

Insgesamt fand ich das Buch sehr gut. An einigen Stellen etwas langweilig und vorhersehbar, was aber durch das spannende Ende wieder ausgeglichen wird.
Dennoch muss ich sagen, dass die Reihe für ein Jugendbuch sehr viele "erotische" Stellen enthält. Vielleicht ist das auch das falsche Wort, aber es gibt eben viele Passagen, in denen Daemon und Kat sich kaum zurückhalten können und doch immer wieder halb nackt im Bett enden.
Das Buch ist zwar ab 14, aber vielleicht sollte man das etwas heraufstufen.

Lieblingszitate

Für mehrere Sekunden verlor ich das Bewusstsein, und als ich wieder zu mir kam, stand Daemon mit weit aufgerissenen, wild funkelnden Augen vor dem Käfig. "Lass die Ketten los", sagte er. "Bitte."
Mir zerriss es fast das Herz. Daemon bettelte nie.
-Daemon zu Will, Seite 441

"Aber weißt du, worüber ich gestern den ganzen Tag nachgedacht habe? Und die ganze Nacht? Den einzigen Gedanken, den ich niemals loswurde, egal wie stocksauer ich auf dich war?"
"Nein", wisperte ich.
"Dass ich Glück habe, weil die eine Person, die mir nicht aus dem Kopf geht, die Person, die mir mehr bedeutet, als ich es ertragen kann, noch am Leben ist. Sie ist noch da. Und das bist du."
-Daemon zu Katy, Seite 412


Bewertung

Fünf Herzen!
♥♥♥♥♥



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