[Rezension] Die Bestimmung-Tödliche Wahrheit (Veronica Roth)

450 Seiten / 9,95 Euro / Trilogie#2

Inhalt

Ein Krieg ist ausgebrochen. Die fünf Fraktionen, die einmal den Frieden des Landes wahren sollten, sind alles andere als eine Gemeinschaft.
Tris hat am Ende des ersten Bandes ihre Eltern verloren und musste ihren Freund Will erschießen. Seitdem droht sie an ihren Schuldgefühlen zu zerbrechen und kann sich nicht überwinden mit jemandem darüber zu sprechen. Nicht einmal mit Tobias. Aus diesem Grund entsteht eine gewisse Distanz zwischen ihnen. Dennoch fliehen sie und ihre Freunde von einem Ort zum anderen, denn die Ken sind hinter den Unbestimmten her.
Tris und Tobias haben beide mit gewissen Dingen zu kämpfen, sind jedoch fest entschlossen gegen die feindlichen Fraktionen vorzugehen und sich nicht einfach unterdrücken zu lassen. Vorallem Tris muss während dieser schweren Zeit immer mehr feststellen, dass sie nun weder eine Ferox, noch eine Altruan ist. Sie ist wahrhaftig eine Unbestimmte, was nicht überall gern gesehen wird.
Durch die vielen Verluste und das viele Kämpfen wird Tris ihres Lebens immer müder und ihr Kampfgeist entwickelt sich zu einer gewissen Opferbereitschaft, was Tobias gar nicht gut findet. Können sie den Krieg wirklich gewinnen, ohne, dass sie sich selbst verlieren?

Das Cover

Allein von der Aufmachung finde ich das Buch jetzt nicht so schön. Wie schon das Erste finde ich es nicht so ansprechend und ein wenig langweilig, aber wenn man das Buch gelesen hat, wird man feststellen, dass das Cover sehr wohl zum Inhalt passt und somit eine gute Wahl ist.
Durch den Baum der Amite wird gezeigt, dass Tris und Tobias zu den Amite fliehen und dort Schutz suchen und die Farbwahl ist auch sehr passend. Die Gelb-, Rot- und Brauntöne passen sehr gut zum Krieg. Es verdeutlicht, dass die ganze Stadt "in Flammen steht".

Schreibstil

Wie immer sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Autorin lässt einem die Sichtweise von Tris verstehen und durch ihre Gedanken fühlt man sich der Hauptperson noch verbundener.
Die Kapitel sind kurz gehalten und durch die Spannung im Buch kommt man wirklich gut voran.

Die Personen

Tris hat sich verändert. Was in ihrer Situation auch völlig normal ist. Wenn sie nach dem Tod ihrer Eltern einfach so weitergemacht hätte, wäre ich auch ziemlich erstaunt gewesen. Ich finde, dass sie immer noch eine super starke, junge Frau ist, die jetzt jedoch mit vielen schlimmen Dingen konfrontiert wird und damit fertig werden muss. Vorallem der Tod ihrer Mutter macht ihr zu schaffen und sie kämpft mit der Tatsache, dass sie ihren Freund Will erschossen hat. Man kann ziemlich gut nachempfinden, wie sie mit diesem Trauma versucht, weiterzuleben und sich nicht schwach zu zeigen. Doch auch Tris ist nur ein Mensch und muss sich eingestehen, dass sie an ihrem Schmerz immer mehr kaputt geht. Das schlimme ist, dass sie sich nicht überwinden kann, mit Tobias darüber zu reden, wodurch ihre Beziehung einen gewissen Knacks bekommt.
Im Laufe des Buches verliert sie auch immer mehr die Ansicht, dass ihr Leben etwas wert sei und sie ist bereit sich für das Wohl aller Menschen, den Ken auszuliefern. Sie spielt mit dem Tod, ohne klar denken zu können, was Tobias zur Vorsicht veranlasst.
Tobias merkt, dass Tris nicht mehr die alte ist und versucht für sie da zu sein, doch sie entfernt sich von ihm und will nicht mit ihm reden. Seine Angst um sie ist sehr real, da er merkt, dass Tris offenbar nichts mehr hat, für das es sich zu leben lohnt. Er will sie aus ihren trüben Gedanken reißen, doch schafft es nicht. Immer wieder bietet er ihr sein Vertrauen an, doch sie lehnt es ab.
Aber er ist entschlossen, sie nicht aufzugeben, denn er liebt sie und weiß, was für eine Heldin sie ist. Er sieht in ihr eine schlaue und mutige junge Frau, die einfach auf ihren rechten Weg zurückfinden muss.
Er sucht ihren Rat in bestimmten Angelegenheiten, denn er weiß, dass sie Situationen sehr genau und objektiv betrachten kann.
Auch wenn er in gewissen Situationen nicht mehr weiter weiß mit Tris, siegt am Ende sein Vertrauen zu ihr.

Die Story

Die Handlung ist wieder sehr genau erarbeitet. Am Anfang der Geschichte weiß man nicht so recht, wie es mit Tris und Tobias weitergehen soll, aber dann entsteht ein Ziel, auf das sie sich ausrichten und die Geschichte beginnt.
Der Krieg zwischen den Fraktionen ist sehr gut dargestellt, alles passt zusammen und die Handlungen der einzelnen Personen sind nachvollziehbar und logisch.
Zu Anfang des Buches ist es meiner Meinung nach etwas langweilig, doch spätestens ab Seite 300 ist es Spannung pur.
Ich bin schon sehr gespannt auf den letzten Band und freue mich schon, ihn zu lesen.
Dennoch finde ich den ersten Band um einiges besser als den zweiten.
 
Lieblingszitat
 
Jede Faser meines Körpers schwingt im gleichen Ton. Leben, leben, leben. Ich dachte, nur wenn ich sterbe, könnte ich mein Leben für das Leben von Will, für das Leben meiner Eltern hingeben, aber ich habe mich geirrt. Ich muss mein Leben im Bewusstsein ihres Todes leben. Ich muss leben.
-S.370

Bewertung

Vier Herzen!
♥♥♥♥



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