Sonntag, 7. Juni 2015

[Rezension] Obsidian-Schattendunkel (Jennifer L. Armentrout)

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397 Seiten / 18,90 Euro / Reihe#1

Inhalt

Katy Swartz zieht mit ihrer Mutter in einen kleinen Ort, der wohl kaum mehr als fünf Straßen besitzt. Es soll ein Neuanfang für die beiden werden, nachdem Katys Vater an Krebs verstorben ist.
Gegenüber von ihrem neuen Haus wohnen zwei Jugendliche in ihrem Alter. Die Zwillinge Daemon und Dee Black. Schon nach den ersten Begegnungen freundet sich Katy mit Dee an, doch ihr Bruder scheint strikt gegen Katy zu sein. Er will sie nicht mit seiner Schwester zusammen sehen, was Katy überhaupt nicht nachvollziehen kann. Schon bald merkt sie, dass Daemon alles dafür tut, um die beiden voneinander fernzuhalten. Katy versteht einfach nicht, warum er sich ihr gegenüber so unmöglich verhält und ist zunehmend verwirrt als sie an Dee und Daemon zahlreich merkwürde Dinge entdeckt, die eigentlich gar nicht möglich sind.
Sie weiß, dass die Zwillige etwas verbergen und ist entschlossen, dem nachzugehen.

Cover

Ich finde das Cover super schön und unglaublich passend. Als ich das Buch zum ersten mal gesehen habe, dachte ich, es geht um Feen oder irgendwelche Zauberwesen, weil das Cover so schimmert und in Goldtönen gehalten ist. Aber wenn man das Buch gelesen hat, ist das Cover einfach nur passend! Richtig richtig schön.

Schreibstil

Der Schreibstil ist anderen Jugendbüchern sehr ähnlich. Man konnte alles schnell durchlesen, ohne auf irgendwelche komischen Formulierungen zu treffen. Die Autorin schreibt aus Katys Sicht, daher bekommt man hauptsächlich Katys Gedanken vermittelt. Umgebungen und Personen werden flüchtig beschrieben, aber nicht detailliert. Ich finde, es war sehr einfach und zügig zu lesen, bin also super zufrieden mit dem Schreibstil.

Die Personen

Die Hauptperson ist natürlich Katy. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich nicht mit ihr identifizieren konnte und ihre naive Art absolut nicht nachvollziehen kann.
>Für mich fehlt Identität hinter Katy.< Man erfährt zwar, dass sie eine leidenschaftliche Buchbloggerin ist, aber ansonsten bleibt sie für mich relativ offen. Das einzige was schnell deutlich wird, ist, dass sie unglaublich naiv ist! Das ist auch mein großer Kritikpunkt. Das hat mich beim Lesen teilweise richtig gestört. Zum Beispiel wurde ihr von allen möglichen Leuten gesagt, dass der eine Kerl einen ganz speziellen Ruf hätte und sie nicht mit ihm weggehen solle. Aber was macht Katy? Sie glaubt, dass sie damit fertig wird und hört nicht auf ihre Freunde. Und dann kommt natürlich Daemon und muss sie retten.
Solche Stellen häufen sich in dem Buch, was ich echt schade fand, denn die Story ist so unglaublich gut und wirkt dann so unrealistisch, weil Katy einfach nicht auf Ratschläge hört, da sie der Meinung ist, mit allem fertig werden zu können.
Trotzdem ist sie zum Ende hin sympatisch geworden. Ich hoffe wirklich, dass sie im zweiten Teil mehr Charakterzüge bekommt und sich eine richtige Identität entwickelt.
Daemon Black ist wahrscheinlich der typischste Bad-Boy, den es gibt. Übertrieben unfreundlich und gereizt tritt er Katy gegenüber und macht ihr das Leben schwer. Immer wieder bedroht er sie und macht ihr klar, dass er sie hasst. Dann gibt es jedoch auch immer wieder Szenen, in denen er sich an sie ranmacht und belustigt auf ihre Reaktion wartet. Er spielt mit ihr und weiß, welche Wirkung er auf Katy hat. Er spürt, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlt und lässt zwischendrin immer wieder durchblicken, dass auch er Interesse an ihr hat. Doch wenn es mal einen Moment gibt, in dem sich der "echte" Daemon zeigt, ist er Sekunden später wieder zunichte. So fühlt sich Katy hin- und hergerissen und weiß nicht, wie sie damit umgehen soll. Außerdem spürt sie, dass Daemon und seine Zwillingsschwester Dee nicht normal sind. Sie entdeckt Dinge an ihnen, die nahezu an Zauberrei grenzen.
Was mich persönlich an Daemon gestört hat, war seine Entwicklung. Am Anfang hatte er einen klar definierten Charakter als Bad-Boy. Aber zum Ende hin vermischten sich seine Grundzüge so sehr, dass man nicht mehr wusste, ob die Autorin das absichtlich so gemacht hat oder ob es einfach schlecht durchdacht war.
Ich finde, dass der Daemon vom Anfang und der Daemon vom Ende kaum mehr etwas gemeinsam haben. Seine Wandlung fand ich zu unrealistisch und zu schnell.
Dee ist im Gegensatz zu Daemon ein lebhafter und offener Charakter. Sie ist darum bemüht, die Freundschaft zu Katy aufrecht zu erhalten und das gegen den Willen ihres Bruders.
Daemon hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt gegenüber seiner Schwester und sieht in Katy einen schlechten Einfluss. Seine oberste Prioriät ist es, dass Dee nichts passiert.
Dee liebt ihren Bruder und weiß, dass er sie nur beschützen will, dennoch sieht sie es nicht ein, sich nicht mit Katy treffen zu dürfen. Deshalb versucht sie, Daemon und Katy einander näher zu bringen, was ihr auch gelingt.
Insgesamt ist Dee sehr warmherzig, aber sie wirkt auf mich nicht wie siebzehn. Generell die Vorstellung, dass auch Daemon siebzehn sein soll, ist recht seltsam.
Trotzdem passen alle Charaktere gut in eine gemeinsame Geschichte und ich bin unglaublich gespannt, wie sie sich weiterentwickeln werden.

Die Story

Meine Güte! Die Story ist soooo toll!!!! Ich liebe die Geschichte und bin so unglaublich begeistert von ihr. Da man erst nach 200 Seiten erfährt, wer bzw. was Daemon und Dee sind, ist die Spannung konstant hoch. Die kleinen Entdeckungen, die Katy an Daemon und Dee macht, geben einem erste Hinweise, doch am Ende ist man so geschockt, über die Auflösung. Ich habe so mitgerätselt, was die beiden sind und wurde so was von überrascht. Das hat eingeschlagen wie eine Bombe. Ich habe noch kein anderes Buch gelesen, in dem es um solche "Wesen" geht und finde es einfach nur toll!

Ich bin so gespannt, wie es weitergeht! Ich habe Obsidian an einem Tag gelesen, so hoch war der Suchtfaktor. Außerdem begeistert mich das Cover, weil es nicht nur schön aussieht, sondern sich auch noch ganz weich anfühlt!

Lieblingszitat

"Seine Hände glitten unter mein Oberteil und ich spürte seine Finger auf meiner nackten Haut. Das Blut rauschte mir durch den ganzen Körper. Ich legte meine Hände auf seinen unglaublich festen, wohlgeformten Bauch. Und dann glitt mein Oberteil ebenfalls zu Boden. Haut an Haut."
(Seite 348)


Bewertung

Ich liebe Obsidian! Fünf Herzen!
♥♥♥♥♥



 (copyright Bild: amazon)

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