[Rezension] Allegiant (Veronica Roth)

544 Seiten / 9,95 Euro / Trilogie#3

Inhalt

Das alte Gesellschaftsystem ist zerstört. Überall herrscht Unruhe und keiner weiß mehr, wem zu trauen ist und wem nicht. Auch Tris und Tobias müssen erkennen, dass sie sich entweder der Führung von Evelyn annehmen müssen oder versuchen, weiterzukämpfen, um weitere Kriege zu verhindern.
Tris, Tobias, Christina, Uriah, Caleb, Peter und Cara machen sich auf und erforschen die Welt hinter dem Zaun, der ihre Stadt umgibt. Doch was sie dort erfahren ist ein Schock. Alles was sie zuvor für wahr gehalten hatten, war eine Lüge. Ihr ganzes Leben war ein Experiment und nichts davon war echt. Nichts davon gehörte wirklich ihnen.
Sie sind festentschlossen, auch den anderen Menschen, die währenddessen noch in der Stadt verweilen, die Wahrheit zu verkünden. In einem Kampf gegen die Führer der Stadt und all die aufgestauten Lügen werden sie alle bis an ihre bittersten Grenzen gebracht. Aber sie haben ein Ziel vor Augen, für das es sich zu kämpfen lohnt.

Das Cover

Ich persönlich finde das Cover sehr passend. Die Rot- und Gelbtöne verdeutlichen den Krieg, der herrscht und zeigt die angespannte Spannung in der Stadt. Auch das Zeichen, das wie ich vermute, für die Allegiants steht, finde ich extrem gut getroffen. Das Wasser steht für eine kalte und reine Welle, die Klahrheit und Wahrheit erbringen soll. Zu dem sieht man am unteren Rand auch noch den alten Flughafen, in dem Tris und ihre Freunde verweilen. Wirklich sehr passend.

Der Schreibstil

Wie immer sehr einfach und angenehm geschrieben. Durch die vielen Fremdwörter, was die Forschung der Gene betrifft, was es etwas schwerer zu verstehen, als die ersten Bücher, aber dennoch sehr flüssig zu lesen.

Die Personen

Tris. Tris ist schon seit Band eins meine absolute Heldin. Ich bewundere ihre Entschlossenheit und ihren starken Willen, die Wahrheit ans Licht zu bringen und ihre Kraft, für das zu kämpfen, was sie für richtig hält. In diesem Band wird alles, was sie vorher geglaubt hat, zerstört und als eine Illusion dargestellt. Ihr ganzes Leben ist zerbrochen und doch steht sie aufrecht inmitten dieser schrecklichen Zeiten.
Nachdem sie im zweiten Band diese extreme Todessehnsucht hatte, steht sie jetzt wieder auf zwei Beinen und kann klar und strategisch denken. Sie ist diejenige, die ihre Gruppe "leitet" und die die entscheidenden Ideen hat, was zu tun ist.
Sie entwickelt den entscheidenden Plan und versucht allen gerecht zu werden.
Besonders zu kämpfen hat sie in diesem Band mit Caleb, der sich im letzten Band von ihr abgewandt hat. Nun muss sie mit ihm zusammen an einen Strand ziehen, um ihr Vorhaben zu verwirklichen und muss sich tatsächlich entscheiden, ob sie ihn sich für das wohl aller Menschen opfern lassen soll.
Auch zwischen ihr und Tobias gibt es zwischenzeitlich eine angespannte Phase. Ihr Vertrauen zu ihm ist zerstört und sie weiß nicht, wie es mit ihnen weitergehen soll. Doch gerade in dieser Situation braucht sie seine Unterstützung, damit sie ihren Plan in die Tat umsetzten kann.
Besonders heldenhaft finde ich sie in diesem Teil, da sie ihren Willen zum Leben wieder bei sich trägt und nicht leichtsinnig in jede Gefahr rennt.
Und trotz der Erkenntnis, dass ihr Leben viel wert ist, wagt sie den entscheidenden Schritt, um die Führer des Experiment endgültig zu stoppen.
Tobias. Tobias steht dem Problem gegenüber, dass beide seine Eltern auf der "bösen Seite" stehen.
Alle ihre Pläne richten sich gegen seine Mutter und seinen Vater und er weiß, dass es so das einzig richtige ist, aber dennoch hat er mit der Tatsache zu kämpfen, dass er der Sohn dieser zwei grausamen Menschen ist und, dass ein Teil derer immer in ihm sein wird.
In seiner Überzeugung das richtige zu tun, begeht er einen großen Fehler, der schwerwiegende Folgen mit sich bringt.
Er muss damit fertig werden, dass er das Leben eines Freundes beendet hat und das Vertrauen von Tris durch diese Tat verloren hat.
Doch auch er wächst in diesem Teil über sich hinaus und lernt mit den Schlägen, die das Leben mit sich bringt, fertig zu werden.
Besonders emotional finde ich das Ende und Tobias Gedanken und Gefühle. Mich als außenstehenden Leser hat das Ende schon sehr aufgewühlt, aber wenn ich mir vorstelle, an seiner Stelle zu sein, zerbricht mir fast das herz. Es ist unglaublich rührend, wie er mit dem Schmerz am Ende versucht, umzugehen und dem verlorenen Teil in ihm die letzte Ehre zu erweisen. Trotz dieses schrecklichen Verlusts schafft er es, weiterzumachen und einem neuen Leben entgegen zu sehen.
Die anderen. Ich fand es sehr schön, wie die Gruppe aus Tris, Tobias, Caleb, Uriah, Cara, Peter und Christina in diesem Band solch einen Zusammenhalt gefunden hat und eine Einheit wurde. Darum tat es umso mehr weh, als uns zwei dieser Personen verlassen haben. Ich bin tief traurig und gerührt, wie alles gekommen ist, aber ich finde, sie sind alle Helden geworden. Ob tot oder lebendig, sie werden immer mit ihren heldenhaften Taten in meinem Herzen bleiben.

Die Story

Endlich hat man erfahren, was hinter diesem ganzen gesellschaftlichem System wirklich steckt und den Fraktionen, die jeder wählen musste. In diesem Band erhält man endlich Antworten, wenn auch unschöne. Insgesamt finde ich, ist es realistisch geschrieben und könnte wirklich wahr sein.
Aber was mich so mitnimmt, ist das Ende. Letztendlich finde ich, ist es das passendste Ende, das es hätte geben können, denn nur so wurde man den einzelnen Peronen und der ganzen Geschichte gerecht, aber dennoch ist es sehr emotional.
Als ich das Buch beendet habe, war wirklich ein Teil von mir leer. Wenn man sieht worauf Tris und Tobias hingearbeitet haben, welche Energie sie in die Aufdeckung der Wahrheit gegeben haben, dann ist es wirklich schwer zu lesen, was aus den beiden wird.
Aber ich finde es gut, wie es geendet hat, denn wir leben nun mal in der Wirklichkeit und selten endet etwas auf die Weise, wie wir es wollen. Auch wenn zum Schluss etwas genommen wurde, dass ich sehr gern hatte, musste es doch sein.
Die "Die Bestimmung" Reihe ist wirklich ein Beispiel an dem, was man mit Willenskraft, Mut und unerschütterlicher Hingabe erreichen kann. Somit ist es ein treffendes Ende und ein insgesamt tolles Buch, dass leider die Wirklichkeit, so schwer sie auch sein mag, nicht aus dem Spiel lässt.

Bewertung

Vier Herzen!
♥♥♥♥



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