Sonntag, 7. Juni 2015

[Rezension] Legend-Fallender Himmel (Marie Lu)


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368 Seiten / 17,95 Euro / Trilogie#1


Inhalt

Die Republik ist zweigeteilt. Auf der einen Seite steht June- ein Wunderkind von außergewöhnlicher Intelligenz, die zum Wohle der Regierung arbeitet. Schon mit fünfzehn an der Uni und ausgebildet zur Soldatin, die das Land schützt, lebt sie mir ihrem Bruder Metias auf der sicheren Seite.
June ist eine Berühmtheit und die Hoffnung der Republik, aber in Wirklichkeit neigt sie zu waghalsigen Aktionen und geht lieber den Dingen nach, die sie und nicht die Regierung für richtig hält.
Doch verborgen in den Schatten der Nacht und den gefährlichen Straßen der Armut lebt Day.
Day ist der meistgesuchte Verbrecher der Republik und das Zielobjekt von June. Ihr Auftrag ist es, diesen Schurken zu fassen. Doch Day ist clever und weiß sich zu tarnen.
Jedoch ist June klüger als alle anderen und schafft es tatsächlich an Day heranzukommen, nur um dann feststellen zu müssen, dass er vielleicht doch gar nicht so ist, wie er von der Regierung dargestellt wird. Kann June es wirklich verantworten Day verhaften zu lassen, was somit sein Todesurteil wäre?

Cover

Schön kann man es nicht direkt nennen, da nichts als ein Symbol und der Titel darauf abgebildet sind. Dennoch hat es dadurch eine einzigartige Wirkung, da sich das Buch mit dem weißen Untergrund deutlich von anderen abhebt. Was das Symbol jedoch mit der Geschichte zu tun haben soll, ist mir nicht ganz klar. Dennoch finde ich das Cover sehr beeindruckend. Zwar weniger schön, dafür aber auffallend.

Schreibstil

Wow, also der Schreibstil war einfach klasse. Schon nach der ersten Seite war ich drin und wollte weiterlesen. Dadruch, dass die Autorin zwischen Junes und Days Perspektive wechselt, bleibt es immer interessant und informativ. Man lernt beide Seiten kennen, die sich deutlich voneinander unterscheiden und hat somit einen Eindruck von beiden Lebensweisen. Was ich wirklich sehr passend finde. Die Autorin beschreibt auch die Gedankengänge deutlich und man kann die Gefühle des jeweiligen gut nachvollziehen. Somit ist der Schreibstil also wirklich klasse!

Die Personen

Okay, fangen wir mit June an. Wenn ich ehrlich bin, fand ich sie ab ihrem ersten Kapitel echt klasse, doch muss ich einige Kritikpunkte ansprechen.
Wenn man ihren Charakter von der ersten bis zur letztenm Seite betrachtet, sieht man, dass sie sich ziemlich verändert. Zu Anfang kommt sie als ein leicht besserwisserisches Mädchen an, das das tut, was sie will und die sich aus Regeln oder Strafen nicht viel macht. Doch zur Mitte hin, verändert sich das, meiner Meinung nach. Sie hört auf, ihren waghalsigen Aktionen nachzugehen und verliert, finde ich, ihren eigenen Willen.
Dennoch finde ich sie wirklich sehr sympathisch und hab sie als Charakter sehr liebgewonnen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist jedoch, ihre Unentschlossenheit. Ich kann verstehen, dass man nach dem Tod eines geliebten Menschen verwirrt ist, aber zu Anfang ist sie Feuer und Flamme und will Day schnappen, da er anscheinend der Mörder ist und verlangt sogar nach seinem Leben. Dann jedoch, nach ein paar Tagen in seiner Gegenwart mag sie ihn, küsst ihn sogar und sobald er geschnappt ist, fühlt sie sich wieder schlecht. Dann entscheidet sie sich jedoch wieder, ihn zu hassen und so wechselt das die ganze Zeit. Erst ganz zum Schluss kommt sie zu  einer entgültigen Entscheidung über ihre Meinung zu Day. Ich weiß ja nicht, ob diese Unentschlossenheit extra so vorgesehen war, aber ich fand es etwas merkwürdig.
Day ist ein Verbrecher. Da kommt bei mir schon die erste Frage auf. Warum? Ich hab es so verstanden, dass er nur an Geld kommen will, um seine Familie zu versorgen, aber warum hat er dann so viele andere Verbrechen begangen, die nichts damit zu tun hatten? Aber gut, wenn man das mal zur Seite schiebt, finde ich auch Day sehr gut gestaltet. Er lebt das komplette Gegenteil von Junes Leben und dennoch sind sich die beiden so ähnlich. Und das auf eine Weise, die ich noch nicht völlständig durchschaut habe. Was jedoch nicht negativ ist, im Gegenteil. Ich finde es sehr interessant, dass sie so verschieden sind und doch so gleich, könnte jedoch nicht genau definieren, worin die Gemeinsamkeiten oder auch Unterschiede bestehen.
Ich finde die beiden Charaktere einfach super gut. Troz der Kritikpunkte. Eigentlich haben die mich auch gar nicht gestört in der Geschichte, es ist mir nur einfach aufgefallen. Ich finde, Day und June sind beide sehr starke und außergewöhnliche Personen, die es wert sind, dass man sie kennenlernt!
Aber eines kann ich wirklich nicht nachvollziehen: Wieso ist Day überhaupt nicht sauer auf June, als er sie in bei seinem Haus sieht? Da wird ihm doch klar, dass sie ihn verraten hat. Aus irgendeinem Grund hasst er sie nicht, es scheint mir eher, als sei es ihm gleichgültig. Aber dann im Gefängnis, denkt er jedoch die ganze Zeit an sie und gesteht sich selbst ein, dass er in sie verliebt ist. Merkwürdig! Wieso liebt er sie, wenn sie ihn ins Gefängnis gebracht und somit zum Tode verurteilt hat?
Wie dem auch sei, ich bin ein großer Fan von Day und June und kann es kaum erwarten zu sehen, was aus den beiden im nächsten Teil wird!

Die Story

Die Grundidee war wirklich toll! Generell hat es mir total gut gefallen, dass diese zwei Seiten, einmal das Leben auf der Straße in Armut und dann das Leben in Reichtum als ein Wunderkind, so gut beleuchtet wurden. Es war eine richtig gute Idee, die Erzählsperspektive immer wieder zu wechseln.
Der einzige Kritikpunkt wäre vielleicht, dass man noch ein bisschen mehr Spannung durch eine mehr detaillreiche oder durchdachtere Nebenhandlung hätte einbringen können. Die Hauptgeschichte war zwar auch spannend und interessant, aber man hätte noch mehr daraus machen können, finde ich.
Trotzdem wirklich super! Hat mir echt gut gefallen!

Lieblingszitat

"Ich habe dich noch nie nach deinem Namen gefragt, den du auf der Straße benutzt. Warum Day?"
"Jeder Tag bedeutet vierundzwanzig neue Stunden. Jeder Tag bedeutet, dass alles möglich ist. Man lebt den Moment oder man stirbt darin, aber man lebt sein Leben einen Tag nach dem anderen."
Er sieht zur offenen Tür des Waggons, wo dunkler Regen die Welt verschleiert.
"Und man versucht immer, auf die Sonnenseite zu gelangen. Ins Licht."
-S.363



Bewertung

Ein unglaublich tolles Buch! Fünf Herzen!
♥♥♥♥♥



(copyright Bild: amazon)

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